Montag, 18. Juni 2007

Audiokompression

Audiodaten z.B. auf CDs lassen sich auf verschiedenste Weise verkleinern und in eine portable, leicht zu handhabende Form wandeln. Es gibt zahlreiche Methoden und Programme, meine Empfehlung möchte ich hier vorstellen.

2 Dinge sind primär notwendig um aus einer CD Files für den eigenen portablen Player zu machen:
  • zum einen eine Programmoberfläche und
  • zum anderen einen Encoder zum eigentlichen komprimieren und umwandeln in das neue Audioformat.
Für das Auslesen und die Programmoberfläche empfiehlt sich CDex oder das hier beschriebene EAC (Exact Audio Copy).

Für die Auswahl des Encoders muß man sich überlegen, was man will, es gibt schließlich eine große Auswahl an Encodern, die u.a. auch unterschiedliche Formate hervorbringen.
Ich will mich hier auf eine kleine Auswahl beschränken:
  • MP3:
    dürfte mittlerweile jedem bekannt sein. MP3 ist eigentlich die Kurzform für MPEG 1 (Audio-)Layer 3 (MPEG steht für Motion Picture Experts Group), wurde 1982 an der Friedrich-Alexander-Uni Erlangen-Nürnberg entwickelt und trat rasch seinen Siegeszug an. Der Encoder ist für den privaten Gebrauch frei und ist in den Programmoberflächen von EAC und CDex schon integriert. Allerdings hat das ursprüngliche Format schon seine Tage hinter sich und gilt als überholt, soll hier aber der Vollständigkeit halber erwähnt werden.
    Dateiendung: *.mp3
  • LAME (LAME Ain´t an MP3 Encoder):
    Falls man unbedingt das MP3-Format wünscht, empfehle ich diesen Encoder. im Gegensatz zu anderen MP3-Encodern wird dieses Open-Source-Projekt ständig weiterentwickelt und bringt bessere Klangeigenschaften bei höherer Kompression. Vorteilhaft ist auch der Modus der Variablen (wechselnden) Komprimierung innerhalb eines Audiotitels. Ich behaupte mal, dass Lame der beste MP3-Encoder ist!
    Dateiendung: *.mp3
  • Vorbis: Mein Favorit!
    Patentfreie, jüngere Alternative der Xiph.Org Foundation, die mit variabler Bitrate arbeitet und streamingfähig ist. Technisch gesehen arbeitet Vorbis effizienter als MP3 und unterstützt Mehrkanal-Sound. In allen Tests wird von einer besseren Tonqualität, sowohl subjektiv, als auch objektiv nachweisbar berichtet. Vorbis benutzt zudem nicht das beschränkte ID3-Tag-System, sondern ein moderneres, flexibles Tagging. Einziges Manko könnte sein, dass euer MP3-Player das Format nicht unterstützt, was nur bei älteren und bei beschränkenden Modellen der Fall sein dürfte (z.B. iPod + iTunes schliessen andere Audioformate aus und zwingen Benutzer auf das hauseigene, kontrollierbare System!). Die meisten Player vertragen jedoch ogg-Vorbis-Dateien. (Link-Tipp)
    Dateiendung *.ogg.


Alle Vorgestellten Codecs sind verlustbehaft, d.h. eine Komprimierung wird unter anderem dadurch erreicht, indem man nicht wahrnehmbare Elemente
herausfiltert (Der Mensch kann zwei gleichzeitige Töne erst ab einem gewissen Mindestunterschied der Tonhöhe (Frequenz) unterscheiden). Ein nicht verlustbehaftete Encoder sollen hier auch noch vorgestellt werden (mein Favourit):

  • FLAC (Free Losless Audio Codec).
    Wie ogg-Vorbis von der Xiph.Org Foundation entwickelter, freier (nicht durch Softwarepatente beschränkt) Audio-Kodierer-Dekodierer. Es wird zwar eine komprimierte Datei erstellt, aber der Verzicht auf Verlust (selbst bei wiederholtem codieren - encodieren) und die gewünschte 100% Originaltreue wird (im Vergleich zu den verlustbehafteten) durch eine große Dateigrösse in Kauf genommen (die trotzdem noch kleiner als das Original ist).
    Dateiendung: *.flac

Einbindung und Verwendung von EAC:
    • für die Form der Dateinamen EAC Einstellungen aufrufen (F9). Für Dateinamen empfehle ich folgende Einstellung:
      • Namensschema: %A (%Y) %C\%N. %T
      • Schema für "Versch. Künstler": VA (%Y) %C\%N. %A - %T
    • bei den Ordner-Einstellungen noch das Ausgabeverzeichnis einstellen
    • um eine möglichst gute Auslesung zu erreichen, sollte vorher das Laufwerk getestet werden:
      • möglichst saubere, originale Audio-CD einlegen
      • Über Laufwerkseinstellungen (F10) Laufwerkseingenschaften testen und Ergebnisse übernehmen
      • (Hinweis: "C2-Fehlerinformationen lesen" besser deaktivieren, da die Funktion nicht zuverlässig arbeitet)
      • Register Laufwerk: Autoerkenne Lesebefehl jetzt durchführen
      • Pausenerkennung (optional): Erkennungsqualität Sicher wählen. Die Erkennungsmethode ist je nach Laufwerk unterschiedlich; A-C ausprobieren, die schnellste Methode ist die beste für das jeweilige Laufwerk.
Encoder-Einstellung:
  • Für einen obigen Encoder entschieden und die jeweilige Version (command-line-tools für das betr. Betriebssystem und Prozessor) heruntergeladen?
    Dann kommen die spezifischen Einstellungen (F11):
    • Für alle gilt folgende Einstellungen aktivieren:
      • "externes Programm für Kompression"
      • Übergabeschema: Benutzerdefinierter Komprimierer
      • Dateinamenerweiterung: (siehe oben; je nachdem: .mp3 oder .ogg oder .flac eingeben)
      • Programm incl. Pfad eingeben (Durchsuchen-Funktion benutzen
      • 320 kBit/s Bitrate, Lösche wav + hohe Qualität standardmäßig immer aktiviert
Meine empfohlenen Codec-spezifischen Einstellungen:
    • Lame:
      • Dateinamenerweiterung: .mp3
      • Pfad zur Kompression: ...\lame.exe
      • Kommandozeilenoption (in einer Zeile eingeben; beschreibt Bitrate, Qualität, usw.)

        -V 2 --vbr-new --add-id3v2 --pad-id3v2 --tt "%t" --ta "%a" --tl "%g" --ty "%y" --tn "%n" --tg "%m" %s %d

    • Ogg Vorbis:
      • Dateinamenerweiterung: .ogg
      • Pfad zur Kompression: ...\oggenc.exe
      • Kommandozeilenoption (in einer Zeile eingeben; beschreibt Bitrate, Qualität, usw.)

        -q 6 -a "%a" -t "%t" -l "%g" -d "%y" -N "%n" -G "%m" %s -o %d

    • Flac:
      • Dateinamenerweiterung: .flac
      • Pfad zur Kompression: ...\flac.exe
      • Kommandozeilenoption (in einer Zeile eingeben; beschreibt Bitrate, Qualität, usw.)

        -5 -T "Artist=%a" -T "Title=%t" -T "Album=%g" -T "Date=%y" -T "Tracknumber=%n" -T "Genre=%m" %s -o %d

Danach erst mal sichern: Am unteren Rand vom EAC-Fenster Speichern der Konfigurationseinstellungen nutzen.

Weiter gehts:
  • Audio-CD einlegen, die man rippen will
  • CD-Informationen abrufen (CD-Symbol; Internetverbindung!) oder manuell (F2) eingeben
  • Bei Samplern mit versch. Künstlern, selbige Funktion aktivieren
  • gewünschte Tracks markieren (alle markieren: STRG+A) und Auslesevorgang starten (Umschalt + F6 oder Aktion > Teste & kopiere gew. Tracks > komprimiert)
  • Status + Fehlermeldung beachten.
Fertig!

Alle erstellten Files lassen sich mit Winamp abspielen.
Den Freeware-Player empfehle ich im Übrigen jedem!


So, ich habe mir viel Mühe gemacht und viele Infos und Facts zusammengetragen. Falls euch der Post etwas bringt, ihr Ideen, Kritik oder Nachfragen habt, nutzt die Kommentar-Funktion, damit alle etwas davon haben.

Beachte die gesetzlichen Bestimmungen in deinem Land. In verschiedenen Ländern dürfen nur Kopien von CDs ohne Kopierschutz erstellt werden!

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